1907
‘Nach jahrelangen Vorbereitungen,
Erwägungen und Verhandlungen bescherte uns endlich das vergangne Jahr
das, worauf alle Kirchenfreunde sehnlichst gewartet hatten , die
Neugestaltung und Neuausschmückung des innern Kirchenraumes, die nun
Schlag auf Schlag erfolgte.
Bereits an Sonntag Laetare kunnten
die fünf von Herrn und Frau R. Böcking gestifteten Fenster der
Apsis mit Christo und den vier Evangelisten in ihren Feldern geweiht
werden : Am 1 Sonntag nach Trinitatis folgte das von Frau A. Schüll
gestiftete Hauptfenster der Orgelempore mit seinem herrlichen
Mosaikmuster, zugleich die drei Wappen von Belgien Deutschland und
Holland enthaltend, umschlungen von der Inschrift : Renovation en 1907;
am Sonntag dem 17.juni folgten die von Herrn C. Fritz und Fr. Hessel
gestifteten beiden Seitenfenster der Orgelempore enstsprechend dem
Hauptfenster gleichfalls Mosaikmuster enthaltend; am Sonntag, dem 4.
Augustus endlich die von Herrn und Frau W. Scheibler gestifteten
beiden Seitenfenster des Altarplatzs mit Taufe und Abendmahl in ihren
Feldern. Zwei Geldgeschenke der Herren E. Krumbholz und Fr. Speth ermöglichten es uns ferner, die Seitenfenster der Kirche neuen, zum Teil
Künstlerisch ausgeführten, bunten Glaseinsatz erhalten haben. Durch
diese bunten Fenster mit ihen erhabenen Gestalten und biblischen Bildern
hat die Kirche nicht nu rein herrlichen Schmuck erhalten, sonderen auch
ein wenigstens etwas gedämpftes Licht, wie es einem Kirchenraum
angemessen ist.
Aber auch der Altarplatz selbst
sollte nicht länger seines Schmuckes entbehren. Am Sonntag dem 1
September konnte der neue vom Kaiserlich Deutschen Gesandten, Herrn
Minister Von Waldthausen und Frau gestiftete Altar eingeweiht
werden, wenige wochen später , am Sonntag, dem 6 October die neue Kanzel
von denselben Stiftern. Es folgte am Sonntag, dem 27. October der neue,
von Herrn und Frau Baron von Ohlendorf gestiftete Taufstein, mit
seinem künstlerisch ausgeführten, über ihm schwebenden Deckel, ein
wirkungsvolles Pendant zur Kanzel.
So hat denn der Altarplatz seinen
entsprechenden Schmuck erhalten, ein Schmuck, der nog vervollständigt
wird durch einen herrlichen, von Herrn E. Krumbholz gestifteten
Smyrnateppich mit grossem blauen Kreuz in roten Felde, der das grosse
Mosaikfeld des Altarplatzes bedeckt, zugleich mit anschliessendem
Läufer, der aus dem Schiff der Kirche die Altarplatzstufen hinaufführt.